Castello Favino

Der Machtbereich der Favinos

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Gleißendes Sonnenlicht blendete Darian, sobald er seine schweren Lider aufgeschlagen hatte. Draußen stand die Sonne hoch, er hatte keine Ahnung wie lange er geschlafen hatte. Vorsichtig fasste er sich an die Schulter. Ein weißer Verband befand sich dort, aber die sanfte Berührung löste dennoch einen stechenden Schmerz aus, der ihn fast wieder bewusstlos werden lies. Man hatte ihn zwar verarztet, doch offenbar keine Schmerzmittel verabreicht.
Kurz schloss er wieder die Augen und augenblicklich sah er in seinen Erinnerungen alles wieder vor sich. Kugeln peitschten um ihn, auf dem Boden bildeten sich Blutlachen und vereinzelt lagen tote Körper darin. Darian selbst wollte hinter einem Felsen Deckung suchen, doch es war bereits zu spät. Ein Knall und augenblicklich ein allesumfassender Schmerz in seiner linken Schulter. Er sah noch das Blut, versuchte immer noch sich in Sicherheit zu bringen, doch er verlor zu viel Blut. Ein paar Sekunden später war er bewusstlos.
Darian konnte nur mutmaßen, was dann passiert war. Man schien ihn gefunden und ins Castello gebracht zu haben. Dort war die Kugel, die ihn seinem Muskel steckte, entfernt worden.
Langsam setzte er sich auf, ignorierte dabei das Schwindelgefühl. Mit größter Vorsicht konnte er aufstehen.

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Der Stein der Wände gaben den Hall seiner Schritte mehrfach zurück, als er den Gang entlang zu Darians Zimmer schritt. Ohne zu zögern trat er ein und sah seinen Sohn, der gerade aufgestanden zu sein schien. Ohne ein Wort des Grußes trat er weiter ein und setzte sich in einen der teuren Sessel.
"Darian, setz dich bitte. Ich muss mit dir reden."
Sein Ton lies keine Widerrede zu, und das war auch so beabsichtigt.

Er lies sich Zeit, um sich zu setzen. Es ärgerte ihn, dass sein eigenen Vater nicht einmal fragte wie es ihm geht. Doch er nahm es sich nicht allzu sehr zu Herzen, so war er nunmal. Auch wenn Giacomo es nicht zeigte, liebte er seinen Sohn mehr als alles andere. Um das nicht zu vergessen muss Darian sich immer wieder daran zu erinnern.
"Ich hör dir zu, fang an."

Giacomo fuhr sich durch die Haare und atmete tief durch. Was vor ein paar Tagen passiert war, hatte ihn geschockt und die Augen geöffnet.
"Es tut mir Leid was passiert ist. Du kannst dir sicher sein, dass es nicht ohne Konsequenzen bleiben wird." Ein Glitzern in seinen Augen leuchtete auf. Er wusste schon, in welcher Form er Entschädigung verlangen würde.
"Ich werde Alessandro einen Besuch abstatten. Und ich möchte, dass du mich begleitest. Fühlst du dich fit genug dazu?" Er fragte zwar nach, doch eigentlich lies er kein Nein zu.

Wenn Darian verblüfft war, so zeigte er es nicht. Er hatte erwartet, dass sein Vater wütend sein würde, doch er konnte kein Zeichen dafür erkennen. Noch überraschender fand er es, dass Giacomo ihn dabei haben wollte. Normalerweise klärte er solche Dinge immer alleine. Oder er lies sie klären, aber dann mit Feuerkraft. Unerklärlich war ihm der Drang, selbst alleine zu gehen. So war es immer gewesen, er hatte seine Aufträge alleine durchgezogen. Wollte er denn schon wieder im Schatten seines Vaters stehen. Sein Ziel war es selbst Respekt zu verdienen, sonst würde er, sobald er Capo war, es schwer haben, sich gegen die anderen Oberhäupter durchzusetzen. Seufzend beschloss er diesen Vorschlag zu riskieren.
"Vater, ich würde das gerne alleine erledigen."